Es gab viele Imitate, weshalb «Koyaanisqatsi» heute etwas von seiner audiovisuellen Wucht verloren hat. Vor 35 Jahren zogen die Bilder, die US-Filmemacher Godfrey Reggio zum 82-minütigen Sinnentrip montiert hatte, das Kinopublikum in Bann. Die Reaktionen reichten von anerkennend und begeistert bis zu skeptisch, ja vernichtend.

Seinen Platz in der Film­geschichte verdankt «Koyaanisqatsi» auch dem Soundtrack. US-Komponist Philip Glass verstärkte die visuellen Eindrücke durch eingängige Suiten, die sakrale mit technoiden Elementen verschmolzen. Minimale Themen für Orgel und Chor montierte Glass zu Klangschlaufen und steigerte sie in rasant-ratternde Tempi.

Mit Zeitraffer arbeitete auch Godfrey Reggio. Seine Bilder­stafetten zeigen die Schönheit der Natur, die unter der menschlichen Zivilisation leidet. Seine Botschaft postulierte Reggio auch im Filmtitel: «Koyaanisqatsi» heisst in der Sprache der ­Hopi-Indianer «Leben im Ungleichgewicht». Der Film wurde mit «Powaqqatsi» (1988) und «Naqoyqatsi» (2002) zur Trilogie erweitert.

DVD
Koyaanisqatsi
Regie: Godfrey Reggio
1 DVD, 82 Min.
(20th Century Fox 2005).