Die britische Rockband Queen tourt seit 47 Jahren durch die Welt. Ihre eigentliche Seele aber hat sie schon 1991 verloren, als Leadsänger Freddie Mercury erst 45-jährig starb. Mercury prägte den Aufstieg der Band nicht nur mit seiner sirenenhaft reinen Stimme und seinen exaltierten Bühnenshows, er war auch be­gnadeter Komponist und Texter. 

Den grössten und wohl nachhaltigsten Queen-Erfolg schrieb er 1975: «Bohemian Rhapsody» war für die LP «A Night At The Opera» entstanden, das Label EMI wollte den überlangen Song aber kürzen. Ein Test mit Radio-Airplays machte die Urfassung über Nacht zum Hit, sodass der Song einen Monat vor der LP als Single erschien.

Weit über fünf Millionen Mal hat sich «Bohemian Rhapsody» verkauft. Ein Phänomen, das Simon Lupton und Rhys Thomas mit ihrem neuen Dokfilm zu ­erklären versuchen. «Bohemian Rhapsody» ist bis heute ein Ohrwurm, was erstaunt, da die Songstruktur ohne eigentliche Strophen und Refrains auskommt. In sechs musikalisch komplett verschiedenen Teilen singt sich die Band durch eine Suite, die Opernarie auf Hard­rock prallen lässt. Ihre Stimmen werden dabei mehrfach übereinander gelagert. Mercurys Text lässt sich kaum nachsingen, weil es sich dabei – so der Urheber – um «zufällig reimenden Unsinn» handelt. Musik und Text stehen damit beispielhaft für eine Rhapsodie, welche per se die freie Form zelebriert.

Der Film greift auf Archiv­material zurück und lässt die bis heute aktiven Queen-Members Rogar Taylor, Brian May und John Deacon zu Wort kommen.

TV
Queen behind the Rhapsody
Regie: Simon Lupton, Rhys Thomas
57 Minuten
Fr, 28.7., 21.45 Arte

Single/LP/CD
Queen 
Bohemian Rhapsody
(Single: EMI 1975).

Queen 
A Night At The Opera 
(LP: EMI 1975 / CD: EMI 2002).