Der pensionierte IT-Mann Don Johnston unternimmt eine Reise in die Vergangenheit. Anlass bildet ein anonymer Brief in einem rosa Couvert, der Don (Bill Murray) eröffnet, er habe einen 19-jährigen Sohn. Sein Nachbar Winston hat vier als Mütter infrage kommende Verflossene eruiert. Akribisch plant er Dons Suche, eine Reise quer durch die Lande. Um alles etwas angenehmer zu gestalten, gibt ihm Winston ein Mixtape mit. So wird der Jarmusch-Film «Broken Flowers» aus dem Jahr 2005 auch zu ­einem Musikfilm. Auf dem Band finden sich Stücke des ­Ethio-Jazzers Mulatu Astatke.

Die Reise zu den Ex-Frauen, von denen eine die Mutter des von Don gezeugten Sohnes sein könnte, wird zur albtraumartigen Begegnung mit der Vergangenheit: Denn die Frauen, die er einst hatte, haben sich inzwischen sehr verändert. Sharon Stone spielt eine Autorennfahrer-Witwe mit einer Tochter namens Lolita; Jessica Lang gibt eine abgedrifteteTierpsychiaterin, während Francis Conroy eine biedere Immobilienmaklerin spielt, die einmal ein Blumenkind war. Fast nicht wiederzuerkennen ist Tilda Swinton, die als Rockerbraut auftritt. Don macht sie irgendwo im Niemandsland bei furcht­erregenden White-Trash-Menschen ausfindig.

Jim Jarmusch hat «Broken Flowers» eigens für Bill Murray geschrieben. Als Don brilliert dieser einmal mehr als Apathiker, der in diesem tragikomischen Film mit lustigen und melancholischen Szenen reaktiviert wird.  

Broken Flowers
Regie: Jim Jarmusch
USA 2005
DVD, 101 Minuten
(Universum 2006)