Die 1960 in Hameln geborene Schriftstellerin Felicitas Hoppe ist eine Meisterin im Erfinden neuer Lebensgeschichten – auch der eigenen. In ihrem tragikomischen Roman «Hoppe» (2012) entwirft die Büchner-Preisträgerin ihre Autobiografie: Sie schreibt sich eine Kindheit in Kanada zu, wird zum Eishockey-­Talent, verliebt sich in den Star auf dem Eis und startet in Australien eine Dirigentenlaufbahn. 

Schriftstellerin wollte Hoppe jedenfalls nie werden: «Das ist ein asozialer Beruf», hatte sie früher immer gesagt, wenn sie auf ihren Berufswunsch angesprochen wurde. «Man kann beim Schreiben zwar seinen Träumen Gestalt geben, der Dirigent der eigenen ­Wünsche sein. Aber faktisch ist man immer allein», sagte sie der «Zeit». Ein Orchester zu leiten, war hingegen schon immer ihr Wunsch. Das Literaturhaus Basel bringt sie ihrer Utopie nun ein Stück weit näher: Sie hat einen gemeinsamen Auftritt mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Basel, die Kammermusik von Beethoven spielen, während die Autorin ihre persönliche Sicht auf den Komponisten verrät. 

Felicitas Hoppe – Sinfonie en Route III
Di, 9.5., 19.00 Literaturhaus Basel