Vor David Helbock ist selbst ein Arnold Schönberg nicht sicher. Der 30-jährige österreichische Pianist und Komponist adaptiert drei «Klavierstücke» des epochalen Neutöners mit seiner frischfrechen Fantasie als groovende Blues-Nummern. Überhaupt diese plötzliche Leichtigkeit! Bis anhin war Helbock als Schöpfer komplex-ruppiger Sounds an der Schnittstelle von Jazz und Minimalloops bekannt. Mit seinem neuen Trio setzt er auf farbenfrohe Grooves. Er unterlegt alpine Volksweisen mit treibenden Afrorhythmen, schlüpft in die Haut seiner Inspiratoren Thelonious Monk und Hermeto Pascoal und gibt sich in all diesen Rollen als harmonieseliger Musikant. An seine Seite holte Helbock den Pop-erprobten Drummer Herbert Pirker und Raphael Preuschl, der nicht etwa den Kontrabass zupft, sondern die Bassukulele. Ein wunderbares Album.

David Helbock Trio
Aural Colors 
(Traumton 2015).