Wasser plätschert. Oder es tropft. Dazu ein dumpfes Klopfen – oder sind es Schritte? Es rauscht in verschiedenen Frequenzen. Es könnten Heizkörper sein oder aber auch Lüftungsrohre. Irgendwo, irgendwie versickert Wasser. Wir hören hallige wie dumpfe Schritte, metallisches Klappern, Knirsch- und Quietschklänge von Türangeln. Später ein regelmässiges, gleichtaktiges Ticken. Geräusche schwellen an und verklingen, jemand steigt eine Treppe hinauf, es pfeift, es rauscht wieder, die Geräuschfrequenzen überlagern sich, bis sie schliesslich ganz verklingen. Es sind ­Vermutungen, die auf unsere Hörerfahrungen zurückgreifen. Vielleicht sind die Quellen der Klänge aber auch andere, als wir annehmen.
Dazwischen der Mensch: Stimmen sind vernehmbar, als Schnipsel, Gesprächsfetzen, so kurz, so gestückelt, dass sie inhaltlich unverständlich bleiben. Das ist bewusst so gestaltet, denn auf einen Handlungsstrang im herkömmlichen Sinn wurde bewusst verzichtet.
«Im Bau» ist das Resultat von «Indoor Recording». Hier stammen alle Töne von innen, aus dem Innern eines Baus. Die beiden Autoren, Claude Pierre Salmony, Hörspielregisseur und Redaktor bei SRF, und der Audiotechniker Tom Willen, haben in einem Haus die unterschiedlichen Lebensräume, vom Menschen bis zur Maschine, akustisch abgetastet und die gesammelten Töne zum halbstündigen Hörstück collagiert. Unter anderem wird das zum spannenden grossen Geräuscheraten. Man kann auch einfach dem Rauschen lauschen.
Es tönt bisweilen ziemlich ab­strakt, was ganz konkret Hörbarem in der Welt entspricht. Oder man imaginiert für sich Bilder aus den Klängen der Räume.