Ein Hecheln, ein langgezogens Heulen, Schlagstöcke klappern, ein Gummiknochen quietscht: Nora Gomringer erzählt mit vollem Stimmeinsatz die «Geschichte vom Hund», ­begleitet von Jazz-Drummer Philipp ­Scholz. In zwei Minuten entfalten die beiden den kleinen Kosmos eines halbwilden Hundes: «Freiwild für Tritte und Flüche», «sehnsüchtig nach etwas», glücklich, als ihn jemand an die Leine legt und er unfrei, aber froh sterben kann. «Peng Peng Peng», nennt das Duo sein musikalisch-poetisches Programm, das live oder als Hörbuch zu erleben ist. Die Dichterin feuert ihre Wortgebilde ab, ebenso pointiert gibt der Schlagzeuger den Takt vor. In glasklarer Sprache rezitiert Gomringer ihre eigenen absurd-komischen und tragisch-melancholischen Geschichten sowie Texte aus der Weltliteratur – von Heinrich Heine über Dorothy Parker bis zur Konkreten Poesie ihres Vaters Eugen Gomringer. Ein vergnügliches Klangereignis.

Nora Gomringer & Philipp Scholz
Peng Peng Peng
1 CD, 59 Minuten
(Voland & Quist 2017).