Im Vorspanntext zum Film erscheint die Frage gleich mit der Antwort: «Märchen oder Wahrheit? – Märchen natürlich». Es könnte so geschehen sein, aber die Wirklichkeit lässt es kaum zu: Unterdrückte Frauen erheben sich – mit dem Druckmittel eines Liebesstreiks.

Der Schauplatz im Film von  Radu Mihaileanu («Le concert») ist unbestimmt. Irgendwo in der islamischen Welt liegt das Dorf. Die Frauen müssen arbeiten, die Männer üben sich in Müssiggang. Auch die Verwaltung in der Stadt kümmert sich nicht um die Menschen und ihre Bedürfnisse, Wasser und Strom gibt es hier nicht. An einer Wäscheleine hängt ein Handy als Gemeinschaftstelefon für alle. Manchmal verirren sich Touristen hierher, denen Tänze und Gesänge vorgeführt werden.

Die geduldigen Frauen müssen sich den steilen Berg hinaufschleppen, um an der Quelle das Wasser für den täglichen Bedarf zu holen. Doch langsam haben sie genug von der Plackerei, die selbst Schwangeren zugemutet wird.

Unmögliches wird wahr Beschwerlich ist der Weg der Solidarität, bis der Liebesstreik funktioniert. Denn die Männer haben es in der Hand: Sie können ihre Gattinnen verstossen und neue Frauen ins Dorf holen. Der Konflikt heisst «Hardliner gegen die Vertreter eines aufgeklärten Islam». Wobei eine der Dorfältesten den Koran gegen die Interessen der Männer und zugunsten der ­Frauen auszulegen versteht.

Am Ende kommt alles gut. Die Frauen gewinnen, und mit ihnen die Menschlichkeit. Wie in ­einem Märchen geschieht ein Wunder.