Endlagerung hochradioaktiver Abfälle: Nicht unbedingt ein allzu spannendes Thema für ­einen abendfüllenden Film. Möchte man meinen. Doch es kann überaus spannend gemacht sein, wie die Weltreise des Basler Filmemachers Edgar Hagen zeigt. Die anschaulichen, mitunter erschreckenden Beispiele, die der Film ver­sammelt, stammen aus der Schweiz, aus England, den USA, aus Deutschland, Schweden, Japan und China. Überall stellt sich dieselbe Frage, und in jedem der Länder lassen Antworten zum letztlich globalen Problem auf sich warten.

Die zeitlichen Dimensionen im Problemfeld «Endlagerung» sind gigantisch. Man spricht von mehreren Millionen Jahren, bis Atommüll nach der sogenannten Halbwertszeit ungefährlich für Mensch und Natur sein wird. Technisch, das heisst geologisch, muss es klappen. Und nicht zuletzt braucht es die Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung. Politik, Wissenschaft und Industrie sind mit im Spiel.

Haarsträubend

In den USA haben sie Stollen in einen heiligen Berg gegraben oder Endlager mitten in einem Ölfeld geplant. Wir sehen Beispiele von Zwischenlagern unter haarsträubenden Bedingungen. Oder wie Atommüll provisorisch über den halben Globus gekarrt wird.

Charles McCombie heisst der Nuklearphysiker, der als Entsorgungsexperte weltweit tätig ist. Seit 35 Jahren ist er ­daran, Lösungen zu suchen. Im Auftrag der Schweizer Regierung etwa, innerhalb von fünf Jahren mit einem Budget von 200 Millionen Franken für einen «Standortnachweis» zu sorgen. Resultat: Keines. Was die Schweiz angeht, handelt es sich um «eine jahrzehntelange Misserfolgsgeschichte», wie es einmal heisst.

Die filmische Reise endet «am Ende der Welt», in der chinesischen Wüste Gobi. Der Nomade Be Gen Na und der Atommüll-Verantwortliche Ju Wang sitzen auf Kamelen. Ob es denn gut wäre, den Müll hier auf seinem Weideland 500 Meter tief zu begraben? Be Gen Na: «600 wäre besser.»

Die Reise zum sichersten Ort der Erde
Regie: Edgar Hagen
Ab Do, 31.10., im Kino