Weder fliegende Besen noch sonstige Zauberei: Der zweite Band mit dem kriegsversehrten Privatdetektiv Cormoran Strike und seiner charmanten Assistentin Robin ist ein handfester Thriller von der «Harry Potter»-Autorin J. K. Rowling, die seit 2013 unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt. 

Ein grausamer Mord

Der gutherzig-brummige Ermittler Cormoran hat es diesmal mit einem ungewöhnlichen Mord zu tun: Ein Schriftsteller wird, in all seine Einzelteile zerlegt, in einem verlassenen Haus aufgefunden. Allem Anschein nach wurde er so ermordet, wie er es in seinem neusten Buch beschrieben hat. Die Zahl der Verdächtigen steigt rapide an, als Cormoran erfährt, welchen Zündstoff dieses unveröffentlichte Manuskript des Toten in sich birgt: Zahlreiche Prominente aus dem Literaturbetrieb kriegen darin ihr Fett weg.  

«Der Seidenspinner» ist ein dicker Wälzer, der sich in einem Zug lesen lässt. Seit ihrer «Harry Potter»-Reihe hat die 49-Jährige ihre Fähigkeit bewiesen, Spannung aufzubauen und Figuren glaubhaft zu zeichnen. Die publikumsscheue Bestsellerautorin teilt im neuen Roman zudem ein paar Seitenhiebe auf die selbstverliebten Protagonisten der Literaturszene aus. Ihren einbeinigen Ermittler führt sie wie bereits im ersten Band «Der Ruf des Kuckucks» durch unterschiedliche Londoner Milieus. Und wohin die verhaltenen Sympathie­bekundungen zwischen Cormoran und seiner entschlossenen Helferin Robin noch führen werden, erfahren die Leser vielleicht bereits im geplanten dritten Band.     

Buch
Robert Galbraith
«Der Seidenspinner»
672 Seiten
(Blanvalet 2014).