Orell Füssli knöpft seinen Kunden bei Bestsellern viel Geld ab: Für 7 von 8 Büchern im «Saldo»-Vergleich zahlen Kunden in den Orell-Füssli-Filialen Höchstpreise. Das Buch «Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki» von Haruki Murakami etwa kostet hier mit Fr. 35.90 doppelt so viel wie bei Robinbook.ch mit Fr. 17.95.
Wer in den Läden von Orell Füssli bei den Büchern unter die Preisetiketten schaut, ärgert sich. Euro-Preise kommen zum Vorschein – und diese sind fast immer deutlich tiefer. Beispiel: Für die Sammlung «Sämtliche Werke» von William Shakespeare verlangt Orell Füssli 73 Franken.
Bei Ex Libris kostet das Gesamtwerk des englischen Dichters nur Fr. 53.50. Der Euro-Preis beträgt umgerechnet 49 Franken.
Dieser Preisvergleich berücksichtigt allerdings die Dienstleistungen oder Buchhandlungen, wie persönliche Beratung oder Hilfestellung bei Spezialwünschen, nicht.
Internetshops
Ebenfalls teuer sind Bücher in den Filialen von Lüthy Balmer Stocker. Wer den Roman «Die Mitternachtsrose» der irischen Schriftstellerin Lucinda Riley bei CeDe.ch bezieht, spart eine Zehnernote. Etwas günstiger ist der Internetshop von Lüthy Balmer Stocker: Buchhaus.ch gewährt auf mehrere Titel 10 Prozent Online-Rabatt.
Bei Büchern, die sich über längere Zeit gut verkaufen, schneiden die Läden und der Internetshop von Thalia sowie Stauffacher.ch am schlechtesten ab. Beispiel: Der «Drachenläufer» des US-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini kostet dort Fr. 19.90. Amazon.de verkauft das Buch 43 Prozent günstiger. Der Online-Riese hat bei den Preisen für Longseller die Nase vorn: Von 8 verglichenen Büchern verkauft Amazon.de 4 Werke am günstigsten.
Oft portofrei
Der «Saldo»-Preisvergleich zeigt, dass der deutsche Preisbrecher Konkurrenz aus der Schweiz bekommen hat. Mit den 7 tiefsten Preisen schneidet der 2012 eröffnete Onlineshop Seleso.ch mit Sitz in Zug am besten ab. Auch CeDe.ch, Robinbook.ch und Ex Libris kommen gut weg.
Amazon.de, CeDe.ch, Buchhaus.ch, Exlibris.ch und Seleso.ch liefern portofrei. Bei Books.ch, Robinbook.ch, Thalia.ch, Stauffacher.ch und Weltbild.ch kann es sich lohnen, mehrere Bücher auf einmal zu bestellen. So fallen Portokosten weg. Weltbild.ch beispielsweise berechnet für Online-Bestellungen im Wert von unter 20 Franken fast 8 Franken Versandkosten. Amazon gewährt Schweizer Kunden Rabatt auf Bücher. Diesen hat «Saldo» nicht berücksichtigt, da Amazon nicht angibt, über welchen Zeitraum er gilt.
Wer in den Läden der fusionierten Ketten Orell Füssli und Thalia Bücher kauft, sollte erst einen Blick auf deren Internetportale Books.ch und Thalia.ch werfen, oft sind die Preise tiefer als im Laden. Man müsse das Verkaufspersonal auf die Differenz hinweisen, sagt Sprecher Alfredo Schilirò, dann werde der tiefere Preis gewährt – Gleiches gilt für Ex Libris und Weltbild.
Tipp: Das Portal www.billigbuch.ch vergleicht die tagesaktuellen Preise von 21 Internetshops.
Im angehängten PDF finden Sie eine Übersicht über Buchpreise in Buchläden und im Internet.