Wer derzeit im Neubau des Bündner Kunstmuseums ins tiefe Kellergeschoss hinabsteigt, meint zuerst, sich verlaufen zu haben. Wo hängen sie denn, die Arbeiten des bekannten Churer Fotografen Hans Danuser? Auf dem Boden liegen grosse Granitplatten – tonnenschwer und doch fast schwebend. Man wagt sich näher heran und – auf Empfehlung der Museumswärterin – sogar zwischen die schwarzen Steine. Erst jetzt wird klar: Es sind Fotografien! «Erosion II» heisst diese Arbeit und zeigt den 64-jährigen Fotokünstler buchstäblich in seinem Element. Danuser experimentiert mit Prozessen analoger Fotografie. Seine Aufnahmen zeigen selten Objekte, sondern Zustände eher, Zwischenzonen der Wahrnehmung, sinnliche Urbereiche. Hans Danuser ist bekannt geworden mit seiner Grossarbeit «In Vivo» (1989) und seither international präsent. Stets aber mit Einzelarbeiten. Das Kunstmuseum von Danusers Heimatstadt zeigt erstmals eine Werkschau der letzten 35 Jahre. Wer sich hinabwagt in den Churer Keller, entdeckt faszinierende, auch aufwühlende Licht-und-Schatten-Spiele.

Hans Danuser – Dunkelkammern der Fotografie
Bis So, 20.8. Bündner Kunstmuseum Chur
www.buendner-kunstmuseum.ch

Landschaft in Bewegung – Der Fotokünstler Hans Danuser
«Sternstunde Kunst»: nachzusehen unter «Play SRF» auf www.srf.ch