Am Stilbegriff «Worldjazz» hätte Anouar Brahem keine Freude. Der 65-jährige Tunesier mag keine Schubladisierungen. Es ist ihm ein Anliegen, die Musik verschiedener Kulturen zu verschmelzen, den Orient mit dem Okzident, die maghrebinische Folklore mit dem Pariser Jazz, konzertante Kammermit weit gefasster Filmmusik.

Brahem, der in Tunis ein klassisches Studium der arabischen Kurzhalslaute Oud absolvierte, lebte ab den 1980er-Jahren in Paris und war vielfältig aktiv als Musiker und Komponist. Er suchte den Kontakt zu verschiedensten Musikern, darunter die damals aufstrebenden Eurojazzer François Couturier (Piano), Gianluigi Trovesi (Sax) oder Palle Danielsson (Bass).

Längst ist er in seine Heimatstadt zurückgekehrt, seine internationalen Vernetzungen funktionieren aber nach wie vor. Für seine neuerlichen Konzerte hat er jenes Quartett zusammengerufen, mit dem er 2009 das Album «The Astounding Eyes Of Rita» aufgenommen hatte. So gibt es ein vielversprechendes Wiederhören mit dem libanesischen Perkussionisten Khaled Yassine, dem deutschen Klarinettisten Klaus Gesing und dem E-Bassisten Björn Meyer aus Bern.

Konzerte
Mo, 3.4., 20.15. Stadtcasino Basel
Di, 4.4., 20.00. Alhambra Genf
Mi, 5.4., 20.00, Kirche Neumünster Zürich
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