Es war sein Glücksjahr: 1941 lernte der junge, unbekannte Maler Jackson Pollock in New York eine Kollegin kennen. Lee Krasner, Malerin wie er, allerdings eifriger und besser vernetzt. Sie bewunderte ihn und seine Bilder. Die beiden wurden ein Paar und lernten Peggy Guggenheim kennen. Die Galeristin machte Pollock (1912–1956) zum international bejubelten Avantgardisten und mietete ihm ein Landhaus, wohin er sich mit Krasner zurückzog. Erfolg, Liebe, Ruhe beflügelten Pollock: Er arbeitete wie besessen und entwickelte den Malstil Action­Painting.

Diese Bilderbuchkarriere hat Ed Harris in seinem Film schnell erzählt. Weit mehr interessierte sich der Schauspieler, der erstmals auch Regie führte, für die Schattenseiten in Pollocks Leben. Für seinen Niedergang, der mit dem Grosserfolg begann: Pollock entwickelte sich zum arroganten Partyschreck, schliesslich zum jähzornigen Alkoholiker. Er betrog und verliess Lee Krasner, die sich für ihn aufgeopfert und die eigene Karriere vernachlässigt hatte. Er wurde depressiv und starb erst 44-jährig bei einem Autocrash.

Ed Harris spielte Pollocks Niedergang derart intensiv, dass er beim Dreh selbst einen Kollaps erlitt. Marcia Gay Harden bekam für ihre Krasner-Darstellung einen Oscar. «Pollock» ist aber weit mehr als das Doppelporträt dieses Paares. Er gibt Einblick in die Mechanismen des Kunstmarktes, der so schonungslos funktioniert wie jeder andere. Jackson Pollock war denn nur einer von vielen Künstlern, die an ihrem Erfolg zerbrachen.

DVD
Pollock
Regie: Ed Harris
USA 2000
118 Minuten
(Sony 2003).