Die New Yorker Band Talking Heads befand sich 1983 auf ihrem Höhepunkt. Im Dezember dieses Jahres spielte sie vier Konzerte im Hollywood Pantages Theatre von Los Angeles. Drei Konzertabende sind zum legendären Film «Stop Making Sense» zusammengeschnitten worden. Regisseur Jonathan Demme («The Silence Of The Lambs») sowie Kameramann Jordan Cronenweth («Blade Runner») machten einiges neu und anders als gewohnt. Es gibt keine Backstage-Bilder, keine Interviews, keine Schnitte ins applaudierende Publikum. Zu sehen ist nur das Bühnengeschehen, das einer speziellen Dramaturgie folgt.

Das erste Stück, «Psycho Killer», interpretiert David Byrne allein mit Akustikgitarre und angeblich einem Kassettenplayer; in Wirklichkeit kam der Ton vom Mischpult. Nach und nach kommen die einzelnen Bandmitglieder auf die Bühne. Während des ganzen Films sind stets die Techniker zu sehen, die das Bühnenbild zusehends vervollständigen.

«Stop Making Sense» ist ein Film ohne schnelle Schnitte und Schnickschnack. Bei der Lichttechnik vertraute man ganz auf das Weiss wechselnder Lichtquellen, etwa einer Ständerlampe. Auf Farbe wurde bewusst verzichtet. Anders als üblich fehlen auch Grossaufnahmen. So wartet man vergeblich auf die bekannten nahen Bilder von der Fingerarbeit bei einem Gitarrensolo.

Über die Qualität des Films ist man sich einig: Er sei «einer der grössten Rockfilme überhaupt» (Kritiker Leonard Maltin), «der beste Konzertfilm aller Zeiten» (Magazin «Rolling Stone»), «‹Citizen Kane› der Konzertdokumentation» («The Face»). 

Stop Making Sense
Regie: Jonathan Demme
USA, 1984
DVD 88 Minuten + Bonus
(Arthaus 2014).