Die «armen Seelen» des Filmtitels sind sogenannte Ahnengeister: Verstorbene, die nicht zur ewigen Ruhe kommen und daher umherwandeln. Einzelne Lebende berichten von Begegnungen mit solch armen Seelen. Sei es als silhouettenartige Schemen in der Ferne oder als Gestalten, die ­einen spürbar berühren. Es ist die Rede von Erscheinungen, geheimnisvollen Lichtern oder Windhauchen.

Regisseur Edwin Beeler hat in «Arme Seelen» Beispiele aus Innerschweizer Schauplätzen zusammengetragen. Es sind ländliche Gebiete, in denen das wundersame Phänomen bei älteren (katholischen) Menschen bekannt ist: Luzerner Hinterland, Entlebuch, Isenthal, Schächental, Beromünster, Schwyz, Stans und Arnialp-Giswil.

Es mag verwundern, was sich im 21. Jahrhundert an Volksglauben und -frömmigkeit hat bewahren können. In einem Fall wird gar von Exorzismus berichtet. Oder Urchiges vom Schnitzer-Söppu im Escholzmatter Lombach-Gräbli. Tendenziell seien die Begegnungen harmlos-ungefährlich, im Einzelfall aber auch lebensbedrohend. Man glaubt daran oder man lässt es bleiben. Der Entlebucher Sepp Stadelmann etwa erweist sich als pointierter Skeptiker und Kritiker. So oder so: Man ist fasziniert ob dieser Phänomene und staunt.

Das Bonus-Material der DVD umfasst zusätzlich zum originalen Film 13 nicht verwendete Filmszenen, unter anderem mit Nüsslern, Chlepfern und Trychlern sowie mit Erzählungen aus dem Muotatal.

Arme Seelen
Regie: Edwin Beeler
CH 2011
DVD, 92 Minuten
(Calpyso Film 2011).