Geschrieben während des Studiums, überrascht der Bestseller von 1977 durch seine Direktheit. Die Krankheit heisst Morbus Crohn, mit ihr und den Auswirkungen muss die junge Frau ­Jessica leben: Menschliche Ausscheidungen sind tabuisiert, ­ein defektes Verdauungssystem schreckt ab.


Selbstfindungsroman

Ergreifend, wie dieses Leiden ein intelligentes aufgewecktes Wesen in ein Schmerzbündel verwandelt. Das Handicap lässt Zukunftsträume, gesunde Menschen, Nähe und Zuwendung weichen. Es bleiben jedoch überraschende Lichtblicke sowie die Hoffnung auf den medizinischen Fortschritt, welcher heute – neben dem Verständnis für diese Krankheit – operative Eingriffe ermöglicht. Dieser Selbstfindungs-, ja Familienroman «Jessica mit Konstruktionsfehlern» ist eine Neuentdeckung.

Gleichzeitig mit dieser Neuauflage kommt im selben Verlag eine Neuerscheinung auf den Markt. Das zehnte Buch von Claudia Storz nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise durch Wasserwelten. Es heisst «Boote für den blinden Passagier» und ist ein Lyrikband mit Gedichten und Notaten, illustriert mit ­eigenen Fotos. Das Schiff als Symbol des Aufbrechens legt an und bindet sich immer wieder los. Es fährt durch den südenglischen Kennet Canal oder vorbei an der japanischen Götterinsel Miyajima: Weniger in klassischen Reimen, dafür begleitet von exakten geografischen und nautischen Daten.


[Buch]
Claudia Storz
«Jessica mit Kons-truktionsfehlern»
Erstmals erschienen:
eFeF Verlag 1977.
«Boote für den ­blinden Passagier»
(eFeF Verlag 2012).
[/Buch]