Es steht eine Schnapszahl an: 44 wird Michael von der Heide Mitte Oktober. Doch sein Publikum sieht im smarten Entertainer, Sänger und Schauspieler noch immer den Voralpenbub mit der Engelsstimme. Sein neues Album «Bellevue» kommt in der gewohnten Mischung aus französischem Chanson, coolen Swingnummern und gewagten Schnulzen daher.

Erster Streich

Schon 1996 war Michael von der Heides Programm sehr gemischt, als der damals 25-Jährige noch über 
die Kleinbühnen des ganzes Landes tingelte und sein erstes Album vorlegte. Auf der namenlosen CD reihte sich Gainsbourg-Chanson an Mittel­altermoritat im Technokleid und peppigen Electropop. Zum Heuler wurde «Euser­eine chönt das au», jener Züri-Musical-Song, den das Gespann Möckel/Gmür der einzigartigen Margrit Rainer in die raue Kehle geschrieben hatte. Michael von der Heide wagte eine Neuinterpretation – und gewann dank seines Buben-Charmes, den er gekonnt in Sex-Appeal zu kippen wusste. Die 96er-CD machte aus dem Stimm- und Show-Talent einen Star.

Grosses Team

Damals hatte Michael von der Heide ein ganzes Team von Textern und Komponisten hinter sich: Micha Lewinsky, Corin Curschellas, Thomas Fessler, Markus Kühne und andere. Für «Bellevue», sein zehntes Album, hat er etliche Texte selbst geschrieben; Maury Pozzi hat komponiert und produziert. Wenn auch dieses neueste Album in Sachen Originalität kaum an das Debüt von 1996 und viele der Folgealben her­anreicht, lebt auch die aktuelle CD vor allem vom Schalk des stimmstarken Entertainers.

CDs
Michael von der Heide 
Michael von der Heide 
(Tudor 1996).
Bellevue 
(Pozzi Music 2015).

Konzerte
Sa, 26.9., 20.30 Moods Zürich
Fr, 2.10., 21.00 Le Singe Biel
Sa, 3.10., 21.00 Scala Wetzikon ZH
Weitere Termine: www.michaelvonderheide.com