Joshua Bell spielt eine der teuersten Stradivari-Geigen. Mit dieser will der US-Musiker möglichst viele Leute beglücken. Er ist ein Purist. Wenn Joshua Bell im Konzertsaal zu einem Violinkonzert oder einer Sinfonie ansetzt, dann strebt er den «unverfälschten und perfekten Klang» an. Dass ihm dies oft gelingt, liegt an seinem Ausnahmetalent – und an seinem In­strument. Seine «Gibson ex Huberman» von 1713 gilt als eine der teuersten und besten Stradivari-Geigen. Kein Wunder, spielt der US-Geiger aus Indiana weltweit mit den bedeutendsten Orchestern und in den besten Sälen.

Bell ist 48, aber seit 30 Jahren im Geschäft. Mit 18 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall, mit 19 bekam er seine erste, noch weitaus «günstigere» Stradivari. Der Kontakt zur Jugend ist ihm heute, da er so vieles erreicht hat, ein wichtiges Anliegen. Er konzertiert mit Jugendorchestern, wechselt auch mal in populäre Spielarten und ist immer wieder in Film-Soundtracks zu hören, etwa beim Vatikan-Thriller «Illuminati». In Interviews spricht Bell immer wieder von seiner Verantwortung als Vermittler. Seine Musik und sein Instrument wolle er einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen.

Aktuell tut er dies etwa, indem er mit dem Verbier Festival Chamber Orchestra und der jungen Luzerner Sopranistin Regula Mühlemann den Tourneeauftakt der Migros-Kulturprozent-Classics bestreitet. Diese vier Konzerte richten sich explizit an ein breites Publikum. Zum gespielten Programm gehört das bekannte Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieses hat Joshua Bell 2005 auf seiner CD «Violin Concertos» eingespielt. Es lohnt sich, diesem Ausnahmemusiker zuzuhören – und dem wirklich betörenden Klang seines Instrumentes.

CD
Joshua Bell 
Mendelssohn/Beethoven 
Violin Concertos 
(Sony 2005).

Konzerte
Do, 20.10., 20.15 L’Heure bleu La Chaux-de-Fonds NE
Fr, 21.10., 20.00 Victoria Hall Genf
Sa, 22.10., 19.30 Tonhalle Zürich
So, 23.10., 19.30 Kultur Casino Bern