Die anstehende Zeitenwende sorgte in den 1990ern für einen ähnlich intensiven Kreativitätsschub wie in den Jahrhunderten davor. Im Musikbereich mischten sich Sparten wie Jazz, Hip-Hop, Rock und Electronica zu neuartigen Misch­formen. Einer dieser Pioniere war Tricky.

Mit Debütalbum zum Meilenstein
Bekannt wurde der Soundtüftler aus Bristol als Gastmusiker der Band Massive Attack, die seit 1990 einen entspannten und elektronisch fundierten Britpop entwickelt hatte. 1994 startete Tricky zur Solokarriere und lieferte gleich mit seinem Debüt einen Meilenstein der Popgeschichte. 

«Maxinquaye» (1995) wird oft als Pionieralbum des Trip-Hop genannt. Das ist jene entschleunigte Hip-Hop-Variante, die den hektischen US-Rap mit Elementen von Soul, Dub und Electronica in nebulösen Dämmersongs abfederte. Tricky sampelte Themen des Soul-Sängers Isaac Hayes, von Michael Jackson oder den Smashing Pumpkins. Ans Mikrofon stellte er seine damalige Freundin Martina Topley-Bird und Alison Goldfrapp, die fünf Jahre später mit dem Album «Felt Mountain» den Solodurchbruch schaffen sollte.

Tricky selbst blieb als Mastermind im Hintergrund und tat sich schwer mit seinem plötzlichen Pionier-Image. Er fühlte sich dem Experiment verpflichtet und öffnete sich nach «Maxinquaye» für weitere Klang­sprachen wie Blues und Reggae. Sein Sound blieb sperrig und düster wie sein Naturell. Sein Debütalbum war eine Reverenz an seine Mutter, die Maxine Quayle geheissen hatte. Trickys richtiger Name übrigens ist Adrian Thaws, wie er sein vorletztes Album von 2014 betitelt hatte. Nun ist er mit «Ununiform» unterwegs.

Konzerte
Di, 14.11., 20.00 Kaserne Basel
Mi, 15.11., 20.30 Les Docks Lausanne

CDs
Tricky 
Maxinquaye
(Island 1995).

Tricky
Ununiform
(Indigo 2017).