Sein Gesicht ist faltig geworden, sein Haar weiss. Doch seine Finger sind noch flink, wenn sie ­Gitarrensaiten und Pianotasten traktieren. Und die Puste reicht locker für ein Solo auf der Mundharmonika. John Mayall ist ein musikhistorisches Monument, aber erstaunlich jung ­geblieben. Vor über 60 Jahren debütierte er in Manchester mit einer Hobbyband und spielte Blues, damals noch klar «schwarze» Musik.

Alexis Korner holte Mayall nach London, wo er die Urzelle seiner Band Bluesbreakers gründete, die ihn – in wechselnder Besetzung – bis heute begleitet. In den 60er-Jahren gehörten Leute dazu wie Eric Clapton, Peter Green, Mick Fleetwood oder Mick Taylor, die später zu eigenen grossen Karrieren starteten. 

Mayall galt bald als Vater des weissen Blues und schlug auch experimentelle Seiten an. Einen diesbezüglichen Wendepunkt markierte sein Album «Blues From Laurel Canyon». Entstanden ist es 1968 in Los Angeles, wo Mayall Solo-Projekte realisieren wollte. In einem Vorort, eben dem Laurel Canyon, hatte er ein Baumhaus bezogen, das ihm zum Experimentierraum wurde. Als dieses 1979 niederbrannte und mit ihm Mayalls Archiv, reaktivierte er seine Bluesbreakers.

Als nimmermüder Botschafter des Blues ist John Mayall bis heute fast pausenlos auf Tour­-nee – vor allem durch die USA und Europa. Füllte er früher grosse Hallen und Festivalarenen, bevorzugt er heute kleinere Clubs. Auch deshalb kommt er oft in die Schweiz.

CD
John Mayall
Blues From Laurel Canyon 
(LP: Decca 1968
CD: Universal 2007)

Konzerte
John Mayall & The Bluesbreakers
Di, 11.3., 20.00 Kofmehl Solothurn
Mi, 12.3., 20.00 Volkshaus Zürich
Do, 13.3., 20.00 KK Thun
Fr, 14.3., 20.00 Casino Herisau