Er spricht Wienerisch, würzt sein Essen gerne mit einem ­eigens mitgeführten Chili-Döschen nach und setzt sich für den Weltfrieden ein. Zubin Mehta ist eine imposante Erscheinung mit deutlicher Botschaft: Musik soll die Menschen beglücken und vereinen. So arbeitet der gebürtige Inder, der in Wien studierte, mit so unterschiedlichen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern und dem Israel Philharmonic Orchestra. Er ist Chefdirigent des Maggio Musicale in Florenz, dirigiert an der Mailänder Scala und bei den Salzburger Festspielen.

Sein Repertoire ist weit gefächert und reicht vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zu seinen Vorlieben gehören Werke des 19. und 20. Jahrhunderts, wie auf der 2006 erschienenen CD-Box seines Labels Decca zu hören ist. Weit ist auch der Horizont des Menschen Zubin Mehta, der seine Berühmtheit gerne für politische Botschaften nutzt. So reiste er 2013 nach Kaschmir, um sein Heimatland Indien und dessen Erzfeind Pakistan zur Versöhnung aufzurufen. In Israel fördert er arabische Musiker mit dem Ziel, das Israel Philharmonic ­Orchestra, das ihn zum Music Director auf Lebzeiten ernannt hat, auch mit palästinensischen Musikern zu besetzen. Für sein Engagement zwischen Musik und Menschlichkeit ist Mehta 1999 mit dem Preis für Frieden und Toleranz der Vereinten ­Nationen ausgezeichnet worden.

Ende April wird er 80. Der Kultursender Arte überträgt live ein Jubiläumskonzert, das Mehta in seiner Geburtsstadt Mumbai dirigiert. Spätnachts folgen ein Dokuporträt der Filmerin Bettina Ehrhardt und ein Konzert mit seinem langjährigen Wegbegleiter Daniel Barenboim, auch dieser ein musikalischer Friedens­aktivist.  

CD     
Zubin Mehta
6-CD-Box mit Werken von Verdi bis Williams
(Decca 2006).

Fernsehen
So, 17.4., 17.45 Arte: Festkonzert live aus Mumbai
So, 17.4., 00.05 Arte: Porträt
So, 17.4., 00.55 Arte: Mehta und Barenboim in Berlin