Er war ein explosives Bündel:  Mehrfach begabt, höchst engagiert und zuweilen rotzfrech, war Jacques Brel Zeit seines kurzen Lebens getrieben von Energie und gepackt von Nostalgie. So besuchte der belgische Chansonnier, der im Paris der 50er zur Weltkarriere startete, oft seine alte Heimat. In Knokke-Le-Zoute gab er jährlich ein Konzert. Jenes vom Juli 1963 wurde gefilmt und ist in einer restaurierten Fassung nun auf Arte zu sehen. 

Jacques Brel wäre dieses Jahr 90 geworden. Bereits 1978 starb er nur 49-jährig nahe Paris an Lungenkrebs. Sein kurzes Leben lebte er intensiv und goss seine Erfahrungen in Chansons, die trotz aller Sozialkritik grosse Erfolge feierten, weil sie auch Charme und Witz versprühten. Und weil Brel ein formidabler Performer war, der es mehrmals auch auf die Kinoleinwand schaffte. Im Konzertfilm auf Arte witzelt und hampelt er herum, flirtet mit dem Publikum und macht sich nicht zuletzt über Seinesgleichen lustig, wenn er das belgische Französisch veräppelt.

Einige Chansons hatte Brel auch in seiner flämischen Muttersprache geschrieben. Diese bringt nun genuss- und effektvoll Jaap Achterberg auf die Bühne. Der in der Schweiz lebende Niederländer ist mit seinem Brel-Programm, das Hits wie «Ne me quitte pas» oder «Amsterdam» umfasst, bis ins nächste Jahr ­unterwegs. Eine spezielle Brel-Hom­mage feiert die Sinfonietta Zug im April 2020: Zu einer Revue des Sängers Grégoire Gros gibt es belgische Waffeln und Griesscrème.

CD
Jacques Brel
L’Intégrale des ­albums originaux
13 CDs 
(Pop Um-Fra 2011)

TV
Jacques Brel à ­
Knokke-Le-Zoute 1963
So, 10.11., 17.45 Arte

Konzerte
Jaap Achterberg singt Jacques Brel
Fr, 15.11., 20.15 Theater im Kornhaus Baden AG
So, 17.11., 17.00 Klosterkirche Paradies Schlatt TG
Fr, 27.12., 20.00 Nairs Scuol GR
Mo, 30.12., 20.30/Di, 31.12., 18.00/21.30 Theater Ticino Wädenswil ZH
Weitere Termine: www.achterberg.ch