Ganz unbekannt waren Joey Burns und John Convertino nicht mehr, als sie 1998 für Furore sorgten. Der Sänger/Gitarrist und der Schlagzeuger aus Tucson, Arizona, hatten sich seit 1990 in Howe Gelbs schräger Countryband Giant Sand eindrücklich bemerkbar gemacht. Der Indierock-Szene war zudem ihr Duo-Debüt «Spoke» in Erinnerung. Nun legten Burns und Convertino als Band Calexico «The Black Light» vor.

Bereits der Album-Opener «Gypsy’s Curse» steckte jenen eigenwilligen Soundmix ab, der als «Tucson-Desert-Rock» Geschichte schreiben sollte: Calexico mischten sirrenden Südstaaten-Country mit praller mexikanischer Folklore und schmeckten diese Melange mit raffinierten Prisen von ambientaler Hymnik, wenig Elektronik und Psychedelik ab. Aus diesen Klangbildern liessen sie verklärende Cinemascope-Tableaux entstehen, wobei sie den Gesang aufs Minimum reduzierten.

Neu an Calexicos Musik war nicht nur diese Mischung, sondern auch die Performance. An Konzerten tritt das Duo oft mit der Mariachiband Luz de Luna auf. Und es spielt mit Jazzdrummer Manu Katche, dem wirbligen Cantautore Vinicio Capossela, Flamenco-Sängerin Amparo Sanchez oder dem Radio Symphonie Orchester Wien. Calexico benennen sich nach einem Städtchen im Grenzland von Kalifornien und Mexiko. Auch ihr künstlerisches Programm folgt der Idee des Grenzlandes: stilistisch und genreübergreifend. Oft sind Calexico auch in Filmen zu sehen. Die Winterthurer Musikfestwochen bescheren ihrem Publikum die längst als Kultband verehrte Formation zum 40-jährigen Bestehen.

CDs
Calexico
The Black Light 
(City Slang 1998).

Edge Of The Sun 
(Universal 2015).

Konzert
Sa, 22.8., 22.15 Steinberggasse Winterthur
Infos unter: www.musikfestwochen.ch