Er ist eine Art Untergrundkünstler. Hans Hassler taucht an unerwarteten Orten auf, hinterlässt mit seinen Auftritten nachhaltige Eindrücke – und zieht sich dann wieder zurück; er hält nicht viel von Publicity.

Von Chur aus, wo er 1945 geboren ist, hat Hassler seinen Eroberungszug angetreten. Aufgewachsen mit Ländlermusik, spielte er erst Akkordeon. Nach der Matura studierte er Klavier und Klarinette in Zürich, später Kontrabass und Akkordeon.

Hassler, eigentlich Rentner, ­arbeitet heute als Lehrer; er komponiert Hörspiel-, Theater- und Filmmusik. Er spielt Volksmusik und Jazz, Klassik und Freie Improvisation – ein national wie international begehrter Begleiter. So gehörte er zum Vienna Art Orchestra und schlug mit dem Innerschweizer Quartett Habarigani Klangbrücken zwischen Alpen und Afrika. Kleinformationen sind ihm am liebsten. Seine Partner sind etwa die Tessiner Sängerin La Lupa, der englische Zampano Django Bates oder der Zuger Trompeter Hans Kennel.

Das Besondere an Hassler ist seine Anarchie, die in der musikalischen Sprunghaftigkeit genauso aufblitzt wie im absurden Wortwitz. «sehr schnee – sehr wald, sehr» nannte er sein erstes Soloalbum, das er mit 63 herausbrachte. Es klang so verspielt und verschroben witzig wie sein Titel. Am Akkordeonfestival Zug gastiert Hassler mit der in Zürich lebenden Sängerin Saadet Türköz, in deren Quartett Urumchi er mitspielt.

Konzert

Do, 18.9., 20.00
Burgbachkeller Zug

CD

Hans Hassler
sehr schnee – sehr wald, sehr
(Intakt 2008).