Für die Einschaltquoten gehen die Verantwortlichen ­eines US-Fernsehsenders über Leichen: Das zeigt der mehrfach oscarprämierte Film «Network» (1976) von Sidney Lumet und Paddy Chayefsky. Er erzählt vom Nachrichtensprecher Howard Beale, der wegen mangelnder Quoten die Kündigung erhalten hat. So macht er seinem Ärger vor laufender Kamera Luft und kündigt an, sich in seiner letzten Sendung umzubringen. Dieser Wutausbruch jagt die Quoten in die Höhe – und prompt kriegt Howard in der Rolle des zornigen Propheten eine eigene TV-Show und heizt mit seinen kruden Tiraden alle Unzufriedenen an …  

Diese bitterböse Mediensatire versetzt der deutsch-­polnische Regisseur Wojtek Klemm aus den 70ern in die heutige Zeit, in der die ­Effekthascherei in den Me­dien nicht minder aktuell ist. «Mit Moral hat unser Metier nichts zu tun. Unsere Auf­gabe besteht darin, Geld zu verdienen», hält etwa die Programmchefin zynisch fest. Klemm zeigt diese «wildgewordene Medienmaschine» in allen Facetten in seiner Inszenierung für das Luzerner Theater.

Network
Premiere: Fr, 1.4., 19.30
Luzerner Theater