Vertrauen oder wegsperren? Ein Einbruch in einem Lagerhaus. Kurz darauf wird der 15-jährige Marek (Stéphane Eros) gefasst. Fall geklärt? Im Gegenteil: In «Hartes Pflaster» fangen polizeiliche und andere Ermittlungen erst richtig an, als unweit des Lagerhauses die ebenfalls minderjährige Elena tot aufgefunden und Marek der Tat verdächtigt wird. Im Zentrum der sechsteiligen RTS-Serie (Originaltitel: «Délits Mineurs»), die auf Play Suisse zu sehen ist, stehen allerdings nicht die jugendlichen Protagonisten, sondern eine Richterin (Marie Gillain), eine Polizistin (Assa Sylla, Bild) und eine Erziehungsbeauftragte (Noémie Schmidt).

Sie tauschen sich laufend untereinander aus, um noch Schlimmeres zu verhindern. Es geht um Gewalt, Spurenverwischung, Fluchtversuche, Drogen, Suizid. Alles in der Schwebe, möchte man sagen, und von dieser permanenten Ungewissheit, wer oder was noch kippt im Leben der minderjährigen Delinquenten, lebt die Serie von Nicole Borgeat und Jacqueline Surchat. Dabei geht es um die zentrale Frage: Kann man diesen Jugendlichen noch vertrauen, oder soll man sie besser wegsperren? Schade nur, dass der Serie die Dringlichkeit und dramaturgische Zuspitzung fehlt, wie man sie von ähnlichen Produktionen aus der Romandie kennt.

Und während die Mühlen der Institutionen vor sich hin mahlen, müssen die Jugendlichen mit Statistenrollen vorliebnehmen.

Hartes Pflaster
Ab 14.9.
www.playsuisse.ch