Klassenkampf im All
Bei «Star Trek» werden Raum­fahrer «gebeamt», und in der «Star-Wars»-Welt kämpfen Jedis mit Laserschwertern. Doch Science-­Fiction muss nicht unrealistisch sein und physikalische Gesetze aushebeln, wie «The Expanse» beweist. Die im Dezember mit der sechsten Staffel gestartete US-Serie spielt im 24. Jahrhundert. Der von der Menschheit besiedelte Mars hat seine Unabhängigkeit erklärt und befindet sich im kalten Krieg mit der Erde. Am ärgsten geht es den Bewohnern von Asteroiden Stationen und Jupitermonden, sogenannten Beltern, die als Minenarbeiter brutal ausgebeutet werden. Dystopischer Klassenkampf trifft auf Physik: Die Körper der Belter sind durch die geringe Schwerkraft deformiert, statt nach teuren Mineralien graben sie nach der Mangelware Wasser. Neben der Gravitation wird auch die Zeit realistisch wiedergegeben: Knallts in der Nähe des Jupiters, erfährt man dies auf der Erde verzögert. Statt mit Atomraketen wird auch mal mit Gesteinsbrocken aus dem All gekämpft. In dieser geladenen Stimmung beginnt Detektiv Joe Miller das Verschwinden von Politaktivistin Julie Mao zu untersuchen. Zeitgleich werden die Abenteuer des Raumschiffs «Rocinante» erzählt, dessen Besatzung aus allen drei Populationen zusammengewürfelt ist.        

The Expanse
USA 2015
6 Staffeln à 6–13 Episoden
Prime Video / DVD