Höfliche Mörder
Sie sind sich keiner Schuld bewusst: Das britische Ehepaar Susan und Christopher Edwards hat 1998 die Leichen von Susans Eltern im Garten vergraben, deren Konto geplündert und sich nach Frankreich abgesetzt. 15 Jahre später fliegen sie auf, beteuern jedoch nach wie vor ihre Unschuld. Die unglaubliche, aber wahre Geschichte dieses Paars, das 2014 zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, erzählt die vierteilige True-Crime-Serie «Landscapers». In den Hauptrollen brillieren Oscar-Preisträgerin Olivia Colman und David Thewlis als bieder-sanftmütiges Paar, das laut Gerichtsurteil zum Doppelmord fähig ist, aber in seiner rührenden Liebe zueinander auch Sympathie weckt. Die beiden leben in ihrer eigenen Holly­wood-­Fantasie, etwa in der Westernwelt von Gary Cooper und Grace Kelly, wo der Mann die Frau vor der bösen Welt beschützt. «Landscapers» ist in seinem surrealen Genre-Mix Serienstoff vom Feinsten. Die verzerrte Wahrnehmung des Paars, das nicht zwischen Realität und Illusion unterscheiden will, wird auch filmisch dargestellt: den Bildern wird die Farbe entzogen, das Blut nach dem Schuss tritt spinatgrün hervor, die Protagonisten bewegen sich zuweilen in Studiokulissen, und man wähnt sich mal in einem Schwarz-Weiss-­Melodram, mal in einem Western. Unterlegt wird das Ganze mit viel groteskem Humor. Eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art, die nun auf Sky zu sehen ist.  

Landscapers
Sky