Sänger und Gitarrist Joey Burns und Schlagzeuger John Convertino machen seit bald einem Vierteljahrhundert zusammen Musik. In ihrer Band Calexico tun sie es seit 1996. Ihr Kennzeichen sind der offene Stilbegriff, die Fusion von vielem, das zu ­einem Eigenen wird. Joey Burns hat den Einflussbereich von Calexico einmal so zusammengefasst: Da ­fänden sich etwa portugiesischer Fado, 1950er-Jahre-Jazz, Gypsy-Musik, Sixties-Surf und Twang von Link Wray bis Duane Eddy, Spaghetti-Western-Epen mit der Film­musik von
Ennio Morricone und dunkle Indie-Rock-Singer-Songwriter. Dies und viel mehr, aber immer sind es deutlich Calexico, die von sich hören lassen.

Für die Aufnahmen ihres ak­tuellen siebten Albums sind sie zur Inspiration nach New Orleans ins Studio im dortigen Quartier Algiers gezogen. Aus pragmatischen Gründen: Zu Hause im kalten Tuscon wollte es nämlich mit der Produktion nicht so recht klappen. Der Tapetenwechsel sollte helfen, die Batterien wieder aufzuladen. Und auch etwas zur Ruhe zu kommen nach dem ständigen Touren weltweit. Was sich äusserst produktiv auswirkte.

Calexico haben sich für «Algiers» keine bewusst hörbaren «einheimischen» Stile einverleibt. Aber: Die Musik liegt in New Orleans dennoch in der Luft, und, so erklärten Burns und Convertino, man könne dort nicht anders, als die Stimmung des Ortes mitzunehmen. Zusammengefunden haben auf dem Album US-amerikanische und Latin-Sounds in schönster Eintracht. Ganz so, wie man es von Calexico gerne hört. «Algiers» ist kein verflixtes siebtes Album geworden – einfach wieder eine gute bis sehr gute Calexico-Produktion.


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Calexico
Algiers
(City Slang/TBA 2012).
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