Es ist eine kleine, feine Szene zu Beginn, die alles über Bob Fosse (Sam Rockwell) und Gwen Verdon (Michelle Williams) sagt. Präzise choreografiert erzählen die beiden einigen Party-­Gästen eine Anekdote. Er legt vor und sie witzelt, sie legt vor und er witzelt – Fosse kann nicht ohne Verdon. Die Geschichte dieses Paars erzählt der biografische Achtteiler «Fosse/Verdon».  

Der Regisseur und Choreograf Bob Fosse (1927–1987), bekannt durch seine Inszenierungen voller Jazzhände und Knickse, holt seine Gattin, die Tänzerin Gwen Verdon (1925–2000), um die Dreharbeiten zu «Cabaret» zu retten. Auf berührende Art wird hier von beruflichen Erfolgen und persönlichen Niederlagen erzählt. Wunderbar lassen Rockwell und Williams ihre Figuren zwischen Nonchalance und Melancholie, zwischen Stolz und Kränkung wanken. Und immer wieder spiegelt «Fosse/Verdon» pointiert die Musical-­Welt: Abgründe in einem Moment, Tanz-Spektakel im nächsten.

Fosse/Verdon  
Idee: Thomas Kail / Steven ­Levenson
USA 2019, 8 Folgen à 45 Minuten 
Ab Mi, 10.2., 23.00 SRF 1