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Schon einmal hatte diese Epidemie die halbe Welt im Griff, jetzt wird sie sich wohl erneut ausbreiten: das «Ferrante-Fieber». Ab 2011 wurde Elena Ferrantes vierteilige neapolitanische Roman-Saga in Europa und später auch in den USA zu einem Grosserfolg. Darin erzählt die italienische Autorin, die nach wie vor anonym bleibt, die umfassende Geschichte der Freundschaft zwischen Lila und Lenù. Regisseur Saverio Costanzo hat mit «Meine geniale Freundin» nun den ersten Roman der Reihe als achtteilige TV-Serie verfilmt. Vor allem die 12-jährige Ludovica Nasti als furchtlose Lila und die 11-jährige Elisa Del Genio als zögerliche Lenù überzeugen mit minimalem und präzisem Schauspiel. So vieles passiert da in den Augen der beiden Mädchen, wenn sie durch ihr Arbeiterviertel im Neapel der 1950er gehen. Was sie in dieser grau-braunen Welt sehen: Erwachsene, von der Armut verbittert und durch die Gewalt der Camorra eingeschüchtert. «Schau genau hin», fordert Lila Lenù einmal auf, als wieder ein Mann auf offener Strasse verprügelt wird. Sie weiss: Nur wenn ihre Freundin das Leid wirklich gesehen hat, will auch sie diesem Leben entfliehen.
Meine geniale Freundin
Regie: Saverio Costanzo
I/USA 2018
8 Folgen, je 60 Min.
Ab Mi, 4.9. Jew. Mi, 23.00 SRF 1
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