Am Schluss waren es 135 Bücher, die Paul Flora (1922–2009) veröffentlicht hatte. Der gebürtige Südtiroler zeichnete Berge, Menschen, Häuser auf filigran-humoristische Weise und baute gerne Sichtfallen ein, die den Betrachtern ein Staunen entlocken. Dieses Staunen regt zum Nachdenken an, was ganz in Floras Sinn war. Und nicht selten findet es Befreiung in leisem Grinsen oder beschämtem Lachen. Denn gerne nahm Flora sich selbst und seine Artgenossen auf die Schippe: die Menschen an sich in ihrer Unzulänglichkeit.

Am liebsten aber zeichnete Paul Flora, der zeitlebens in ­seinem Innsbrucker Atelier arbeitete, Raben. Allein seine Raben­bilder könnten ein ganzes Museum füllen. Die Albertina in Wien stellt zum an­stehenden 100. Geburtstag gegenwärtig 130 Flora-Bilder aus allen Abschnitten seines langen Lebens aus. Für Schweizer viel näher ist die permanente Flora-Schau in seinem Geburtsort Glurns, gleich dort, wo das Val Müstair ins Vinschgau mündet. Dort liegt Paul Flora auch begraben, und auf seinem Grabstein finden sich – zwei Raben. Der Sender Ö 1 erinnert nun in der Reihe «Menschenbilder» an den Zeichner.

Menschenbilder: Paul Flora
So, 9.1., 14.05 Ö 1