Im True-Crime-Podcast auf SWR 2 beleuchten der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer (Bild) und ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt 14-täglich Verbrechen. Titel: «Sprechen wir über Mord?!». In der Sonderfolge «Rechte Killer – Vom Fall Erzberger zum Fall Lübcke» etwa geht es um zwei politische Morde und ihre Vergleichbarkeit und Unvergleichbarkeit. Welche Parallelen sind auszumachen zwischen dem Verbrechen von vor 100 Jahren und dem Fall von 2019? 1921 ermordeten Rechtsterroristen den ­demokratischen Politiker Matthias Erzberger mit mehreren Schüssen aus nächster Nähe. Als Unterzeichner des Waffenstillstandsabkommens im Jahr 1918 galt er den Rechten als «Volksverräter». Am 2. Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke bei sich zu Hause Opfer eines Mordanschlags durch einen Neo­nazi. Der CDU-Politiker ­hatte sich für Asylbewerber stark gemacht. «Wie viel 1920er-­Jahre haben wir heute?», wird im Podcast gefragt. Thomas Fischer merkt an, man solle den Tätern «nicht mehr Ehre zukommen lassen, als sie es verdient haben». In der Diskussion mit dabei sind Wolfgang Zimmermann, als Leiter des Generallandes­archivs vertraut im Fall ­Erzberger, sowie Heike Borufka, als Gerichtsreporterin des Hessischen Rundfunks berufen im Fall Lübcke. Die Runde argumentiert verständlich, und nicht zuletzt Thomas Fischer weiss prägnant zu formulieren – gerade auch für Laien ein anregendes Gespräch zu spannender Kriminal- und politischer Geschichte.

Sprechen wir über Mord?!: Rechte Killer – Vom Fall Erzberger zum Fall Lübcke
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