Augen zu – der Kunstpodcast
Seit diesem Früh­ling befasst sich dieses Format der «Zeit» alle 14 Tage mit geläufigen Namen aus der Kunstgeschichte. In den 40- bis 50-minütigen Episoden diskutieren «Zeit»-Chefredaktor Giovanni di Lorenzo und Kunstkritiker Florian Illies über Andy Warhol, Caspar David Friedrich oder Paula Modersohn-Becker. Gerne hört man ihnen zu, wie sie sich mit Witz diesen Künstlern nähern. Wichtige kunstgeschicht­liche Fragen lassen sie mit einer bewundernswerten Nebensächlichkeit ins Gespräch einflies­sen: Ist es noch Kunst, wenn Warhol seine Werke in Serie herstellen liess? Weshalb wurden Friedrichs romantische Landschaften von den Nazis vereinnahmt? Aufgelockert werden die Folgen durch den Telefonjoker: Die Moderatoren rufen je einen Experten an. In der Folge zu Andy Warhol ist das etwa Wolfgang Joop, der über das New York der 1970er berichtet. Ja, will man etwas über Kunst erfahren, muss man manchmal einen Modeschöpfer anrufen.

Kunst und Leben – der Monopol-Podcast
Einst von Flo­rian Illies mitbegründet, gehört «Monopol» heute zu den wichtigsten Kunstmagazinen im deutschsprachigen Raum. Da versteht es sich von ­alleine, dass dieses Haus einen eigenen Podcast betreibt. Produziert wird das Format von der erfolg­reichen deutschen Podcast-Schmiede «detector.fm», moderiert werden die gut einstündigen Folgen von der Radiofrau Sara Steinert. Diese unterhält sich monatlich mit Monopol-Redaktoren, Kuratorinnen und Veranstaltern über Aktuelles aus der Kunstwelt. Da geht es dann um Mangas, die jüngste Ausgabe der Art Basel, Kritiker mit Beisshemmungen oder die Bedeutung von Keith Harings Strichmännchen im Heute. Abschrecken lassen sollte sich von diesen Themen niemand – Steinert und ihre Gesprächspartner nähern sich all dem stets auf eine leichtfüssige Art.

Schirn – ein Podcast der Kunsthalle Frankfurt
Definitiv leichtfüssig kommt dieses Format daher. Als eine der ersten Kunstinstitutionen im deutschsprachigen Raum startete die Schirn Kunsthalle in Frankfurt 2016 ihren Podcast. Die 15-minütigen Folgen begleiten meist aktuelle Ausstellungen im Haus, lassen sich aber auch so gut anhören. Ganz im Zeichen des Kunsthallen-Geistes gibt es hier keine Berührungsängste, was die Breite von Popkultur- und Gesellschaftsthemen angeht. Mal geht es um den Astrologie-Trend und die Spiritualität in der Kunst. Mal um die Geschichte des Musikvideos. Dabei packen die Macher erstaunlich viel in die kurzen Folgen und erklären schlüssig – etwa, was die Kunst von Gilbert & George mit dem Ethos der Punk-­Bewegung verbindet. Im «schlimmsten Fall» spornt dieser Podcast dazu an, sich einmal ausführlich mit einer Künstlerin oder einer Strömung zu befassen.

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