Es gibt zwei Möglichkeiten, «Rembrandt, habibi!» zu übersetzen. Nämlich als «Rembrandt, mein ­Lieb­ling!» – oder als ermahnendes «Rembrandt, Freundchen!». Der herausfordernde Ton, mit dem Amina Aziz ihren Podcast ansagt, lässt kaum Zweifel: Die Journalistin und Post-Kolonialismus-Expertin hat das eine oder andere Hühnchen zu rupfen. Mit Rembrandt und seinen Zeitgenossen, mit der heutigen Kunstwelt und Gesellschaft. 

«Rembrandt, habibi!» ist der offizielle Begleit-Podcast zur Ausstellung «Rembrandts Orient» im Kunstmuseum Basel. Und das ist einigermassen bemerkenswert. Denn Aziz’ Ton ist angriffig und frech. In einer Mischung aus Essay und Experten-Gespräch spricht sie in fünf Folgen über Kolonialismus und Orientalismus, über Wiedergutmachung und die Zukunft der Museen. Die Journalistin blickt nicht nur kritisch auf das Kunstmuseum Basel selber, sondern schlägt auch den Bogen zu aktuellen Gesellschaftsdebatten. Fasnacht und Rassismus, diskriminierende Personenkontrollen bei der Polizei, kulturelle Aneignung in der Mode. Dabei macht «Rembrandt, habibi!» erst noch Spass. Aziz argumentiert stringent, ordnet Zitate ein, erzählt lebendig und mit Witz. Dazwischen bieten kurze Jingles die nötigen Verschnaufpausen. Ein Muss für Kunstinteressierte und kritische Bürgerinnen und Bürger. 

Rembrandt, habibi! 
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