200 Serien haben ARD, ZDF, Netflix, Amazon und die ­übrigen Streaming-Dienste für dieses Jahr angekündigt. Da soll mal jemand den Überblick behalten! ­Einer, der dies versucht, ist der deutsche Journalist und Podcaster Rüdiger Meyer. Im Wochentakt produziert er das Format «Serienweise». Mit zwei Gesprächspartnern bespricht er jeweils drei oder vier neue Serien. Die Podcastfolgen sind zwischen 60 und 90 Minuten lang. Hörern, denen dies zu viel ist, können anhand der Zeitangaben im Episodenbeschrieb zu jener Serie springen, die sie interessiert. Die Besprechungen in «Serienweise» sind profund und kritisch. Meyer und seine Gäste fassen Handlungen zusammen, analysieren Genre-Konventionen und ordnen in die Filmgeschichte ein. Sie sprechen über gelungene Einstiege, unnötige Cliffhanger und unstimmige Protagonisten. Die Diskussionen sind angeregt und bisweilen auch humorvoll. Wirkt das U-Boot in der Serie «Vigil» klaus­tro­phobisch genug? Ist «Inventing Anna» zu komödiantisch? Wurden in der Horror-Reihe «Archive 81» vor allem Klischees «verwurstelt»? In einer Sonderfolge geben Meyer und seine Kollegen jeweils zu Jahresbeginn ihre persön­lichen Tipps ab. Ja, drei ­Dutzend Empfehlungen sind viel. Aber immerhin muss man nicht mehr eine Liste von 200 Serien durchkämmen.   

Serienweise
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