Es gab eine Zeit, da liessen die Kunsthändler Graffiti von Banksy gleich mit der Mauer abtransportieren. Mitte der 2000er hatte längst die ganze Welt von den pointierten Schablonenarbeiten des anonymen britischen Künstlers gehört (Bild: «Relaxing rat mural» in Suffolk). Seine Originaldrucke, die er einst für 50 Pfund übers Internet verkauft hatte, waren von Brad Pitt und anderen Hollywoodgrössen aufgekauft worden – da griff der eine oder andere schon mal zu Hammer und Meissel. Auf die Spuren des Kunstund Popphänomens Banksy hat sich nun Ortrun Schütz von RBB Kultur im Reportage-Podcast «Banksy – Rebellion oder Kitsch?» gemacht.

In neun Folgen spürt die Journalistin zusammen mit Experten, Wegbegleitern und Galeristen dem Künstler nach. Angetrieben wird sie von der Frage nach Banksys Motivation. Er sprüht politische und gesellschaftskritische Arbeiten und veräppelt regelmässig Museen und Auktionshäuser. Doch geht es ihm wirklich um Aktivismus – oder doch nur um Aufmerksamkeit und Geld? Der Podcast nimmt einen mit auf eine Reise durch die Karriere eines faszinierenden Künstlers, die englische Graffitiszene, die britische Sozialgeschichte und in die Untiefen des weltweiten Kunstmarkts. Einzig die stark subjektive Färbung des Formats dürfte nicht allen Hörerinnen und Hörern gefallen.