Fünf Frauen aus fünf Weltreligionen: Obwohl sie aus unterschiedlichen Kulturen stammen, haben sie ähnliche Er­-
fahrungen der Unterdrückung gemacht. Etwa die ehemalige Nonne Doris Wagner, die im Kloster Frauenfeindlichkeit erfahren hat und sexuell missbraucht wurde. Nach Jahren des Erduldens setzte sie sich zur Wehr und hat die katholische Kirche öffentlich angeklagt. An den jahrtausendealten Machtstrukturen ändert sich freilich nur sehr langsam etwas. Oder die somalische Psychotherapeutin Leyla Hussein, die sich gegen Genitalverstümmelung einsetzt – weltweit sind rund 200 Millionen Frauen davon betroffen. Im Film, der zum Publikumserfolg wurde, erzählt sie von den Anfeindungen, die ihr im Kampf um Selbstbestimmung entgegenschlagen.

Das kämpferische Quintett ergänzt Vithika Yadav, die in Indien die erste Internet-Plattform für Sexualaufklärung betreibt. Dazu kommen die japanische Künstlerin Rokude­-nashiko, die wegen ihrer skurril-humorvollen Vagina-Kunst angeklagt wurde, und Deborah Feldman, die aus ihrer jüdisch-orthodoxen Familie geflohen ist. Sie alle begehren gegen die Unterdrückung auf.

Die Schweizer Regisseurin Barbara Miller verknüpft ihre persönlichen Geschichten mit Facts zur heutigen Gesellschaft zwischen Porno-Industrie und Verteufelung der weiblichen Sexualität. Eindrücklich stellt sie dar, wie unter dem Deckmantel der Religion patriarchale Strukturen und eingerostete Geschlechterrollen fortbestehen. Eine Dokumentation über Menschenrechte, die alle etwas angeht und für ein lustvolles Miteinander plädiert.

DVD
#Female Pleasure

Regie: Barbara Miller
CH/D 2018 
DVD 97 Minuten
(Impuls 2019)