Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SFR 2 Kultur verschiedene ­Auf­nahmen eines
Musikwerks. In der Nachlese stellt die Redaktion von «Diskothek» die Sieger­alben vor. Nachzuhören auf:
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Mo, 21.10.: J.S. Bach Violinkonzerte (BWV 1041, 1042, 1043)
Keine Aufnahme hat überzeugt. Die Musiker spielten überkorrekt. In die Schlussrunde kamen Gilbert Bezzina und Andrew Manze. Bezzina hat trotz Grenzen im Technischen als Einziger einen persönlichen Erzählstil. Manze lässt kaum geigerische Wünsche offen, aber es fehlt das Individuelle und Lyrische im Ton.

Mo, 28.10.: Béla Bartók Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
Dieses Werk ist hoch virtuos, auf Anweisung auch «lärmend» zu spielen. Und doch ist die Auswahl an tollen Aufnahmen gross. Als hervorragend wurden die Einspielungen von Patricia Kopatchinskaja und Isabelle Faust eingestuft. Kopatchinskajas Interpretation sprüht vor Kreativität und ist hoch virtuos. Isabelle Faust geht diese Musik viel entspannter an, kreiert aber subtilste Momente.

Mo, 4.11.: Arnold Schönberg Pierrot lunaire
Arnold Schönberg hat genau definiert, wie diese Lieder gesprochen und gesungen werden müssen. Darauf haben die Experten Rücksicht genommen und sich für die Aufnahme mit der Sängerin Christine Schäfer (Foto), dem Ensemble Intercontemporain und dem akribisch genauen Pierre Boulez entschieden. Gleichzeitig haben sie die zum Teil sehr extreme Aufnahme mit Barbara Sukowa für gut und richtig befunden.

Mo, 11.11.: Benjamin Britten
War Requiem
Zum 100.Geburtstag von Benjamin Britten gabs viele Neueinspielungen seines «War Requiem». Besonders gefallen hat die Einspielung mit Paul McCreesh. Begeistert hat auch die aktuellste Aufnahme mit der Accademia di Santa Cecilia unter Antonio Pappano.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur