«Sofia» steht für Support Of Female Improvising Artists und ist eine Initiative der Saxofonistin Nicole Johänntgen. «Mit Hilfe von ‹Sofia› sollen sich die wenigen Frauen im Jazz besser vernetzen», erklärt die Jazzerin aus Saarbrücken, die in Zürich lebt. Johänntgen (32) feiert international Erfolge, spielt auf renommierten Festivals und kennt die Szene. Ihre Erfahrungen will sie nun ­weitergeben. «Insbesondere mein Wissen im Bereich Selbstmarketing, das mir zur Selbständigkeit verhalf.»

Die initiative Musikerin richtet mit der grossen Kelle an. Mit drei Jurys in Frankreich, Deutschland und der Schweiz hat sie sieben Musikerinnen gecastet. Diese besuchen Workshops am Conservatoire de Paris, an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie der Zürcher Hochschule der Künste. 

Zu Themen wie Booking, Promotion oder Medientraining referieren Fachleute und Musiker. Gleichzeitig erarbeiten die sieben Jazzerinnen ein Programm als ­Sofia-Band. Mit dieser und ihren eigenen Bands gastieren sie in Clubs der drei Städte. Aus der Schweiz ist Sängerin Karin Ospelt dabei, die im Zürcher Moods ihr Quintett Birdboy vorstellt. Das Sofia-Septett spielt Eigenkompositionen und Stummfilm-Vertonungen.

Johänntgen betont, dass die «Sofia»-Workshops auch Männern offenstehen. «Ich will nicht die Frauenschiene fahren, sondern die Frauen überhaupt erst auf die Schiene bringen», sagt sie.

«Sofia» soll alle zwei Jahre stattfinden. Für die Erstausgabe hat Johänntgen aus pragmatischen Gründen drei ihr bekannte und benachbarte Länder gewählt. «Ob mehr dazukommen, wird sich weisen.»

Sofia Festival
Mo/Di, 17.3./18.3., 20.30  Moods Zürich
Mi, 19.3., 21.00  Mehrspur Club Zürich
www.sofia-musicnetwork.com