Mehrmals pro Woche hört die 30-jährige Nora Lebensgeschichten, die an die Substanz gehen: Als Russisch-Dolmetscherin in einem Wiener Therapiezentrum ist sie Vermittlerin zwischen traumatisierten Flücht­lingen aus Tschetschenien und Psycho­therapeuten. Das Gehörte, das sie möglichst getreu und mit «unverbindlicher Dolmetschermiene» übersetzen soll, lässt die junge Frau an der Menschheit zweifeln: «Sollte die pure Grausamkeit tats&aum...