Er soll tagelang gehadert, gefiebert und geschrien haben. Denn Gustave Flaubert (1821–1880) ging es nicht nur darum, einen Roman zu schreiben, dieser ­sollte in perfekter Sprache erzählt sein. «Unveränderlich wie Lyrik» sollte sich die Geschichte der dereinst bekanntesten Ehebrecherin der Weltliteratur lesen, befand Flaubert: objektiv, unpersönlich und realistisch. Um dieses Ziel zu erreichen, suchte der Autor in seiner Schreibwerkstatt, abgelegen in der Normandie, nach den «mots justes», den treffenden Wörtern. Betreuen liess sich der Dichterfürst derweil von seiner Mutter, seiner Geliebten und zwei ausgewählten Freunden, denen dieses Los schwergefallen sein wird. Radiofrau Uta Rüenauvers hat den Versuch ­einer fiktiven Dokumentation gewagt, um dem Schaffens­prozess Flauberts nachzuspüren.

Literatur: Ein Teufelszeug, diese Prosa!
So, 12.12., 22.03 DLF Kultur