Es war die Zeit des Aufbruchs, die im Paris des Fin de Siècle so richtig Fahrt aufgenommen hatte und nach Metropolen wie Berlin, Wien oder New York und in die ganze Welt ausstrahlte. In Kunst und Literatur, Musik und anderen kreativen Bereichen wurden ab den 1870er-Jahren neue Techniken und Methoden ausprobiert – und dies aus neuen Perspektiven.

Wesentliche Beiträge kamen von Frauen, was damals als revolutionär galt. In ihrem Sammelband «Prosaische Passionen» hat Sandra Kegel 101 Texte von Frauen mit Jahrgang 1844 bis 1921 gesammelt. Geschichten nicht nur von späteren Klassikerinnen wie Katherine Mansfield, Djuna Barnes oder Tanja Blixen, sondern auch von unbekannt gebliebenen Autorinnen aus aller Welt, die mit ihren Texten die damals erstarkende Emanzipationsbewegung dokumentieren, indem sie die Welt aus weiblicher Sicht darstellen.

Aus diesem Konvolut von starken Stimmen hat SRF-Literaturredaktor Michael Luisier 16 Texte ausgewählt für den bereits traditionellen Vorlesetag vom 2. Januar. Sie werden während fünf Stunden von den Schauspielerinnen Marie Löcker, Désirée Meiser und Doris Wolters vorgelesen. Das ergänzende Musikprogramm hat die SRF-Redaktorin Cécile Olshausen ausgewählt, moderiert wird die Sendung von Eva Oertle.

Vorlesetag: Prosaische Passionen
Di, 2.1., 09.00 / 17.00 SRF 2 Kultur