In der Literaturgeschichte haben Frauen meist eine Nebenrolle gespielt. Dabei hat es stets wichtige weibliche Stimmen gegeben. Sandra Kegel, Feuilletonchefin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», hat 101 Kurzgeschichten gesammelt und in einem Band herausgegeben. In «Prosaische Passionen» (Manesse 2022) sind Texte zu lesen aus der Zeit zwischen 1850 und 1921: einer Zeit des Umbruchs, der gerade auch von Literatinnen geprägt wurde.

Eine Zeit der beginnenden Emanzipation, in der sich die Geschlechterrollen zu ändern begannen und auch deren literarische Darstellungen. Kegel hat bekannten Autorinnen solche gegenübergestellt, die es zu entdecken gibt. Zu finden sind Texte von Carson McCullers und Djuna Barnes, Tania Blixen und Grazia Deledda, aber auch von Adelaide Casely-Hayford.

Die Herausgeberin hat Texte aus aller Welt gesammelt und aus 25 Sprachen übersetzen lassen. SWR 2 hat für seine Sendung «Fortsetzung folgt» 13 Texte ausgewählt und lässt sie im Laufe dieses Jahres von Marit Beyer vorlesen. Den Anfang macht die Short Story «Der Fleck an der Wand» von Virginia Woolf, einer der wichtigsten und bekanntesten Autorinnen der Weltliteratur.

Fortsetzung folgt: Der Fleck an der Wand
Mo, 17.4., 15.30 SWR 2