Seit zehn Jahren lebt Asia Ahmetjanova in Luzern. Die 1992 im lettischen Riga geborene Pianistin, Komponistin und Performerin forscht zur Rolle der Frau im klassischen Musikbetrieb und thematisiert ihre Erkenntnisse in Performances. Am Festival Female Classics, das erstmals in Zürich stattfindet, ist die Schweizer Erstaufführung ­ihres neuen Streichtrios zu hören – in Kombination mit einem Trio von Sofia Gubaidulina aus dem Jahr 1988. Ist die 90-jährige russische Komponistin wohl manchen zumindest dem Namen nach bekannt, dürften Asia Ahmetjanova und ihre Musik für das Publikum eine Ent­deckung sein. Genau dies ist die Absicht der Organisatorinnen um die Zürcher Bratschistin Meredith Kuliew, die eine «musikalische Leerstelle» zum Klingen bringen wollen. Zumal Frauen seit Jahrhunderten komponieren, ihre Musik aber nur selten gespielt werde. Eine Ausnahme bildet Fanny Hensel-Mendelssohn (1805–1847), deren Piano Trio op. 11 von 1846 am Festival gespielt wird. Diese und weitere Konzerte werden von Talks jeweils zu Beginn der drei Festival­abende eingeleitet.

Female Classics
Do/Fr, 16.6./17.6., 20.00 & So, 19.6., 11.00 Walcheturm Zürich
www.femaleclassics.com