Natürlich stammt «Ein deutsches Requiem» von Johannes Brahms. Der Hamburger Romantiker hat es mit erst 33 Jahren komponiert, 1869 wurde es uraufgeführt und gilt seitdem als eines der wichtigsten Chorwerke überhaupt. Philippe Herreweghe aber befasst sich seit Jahrzehnten intensiv mit dieser untypischen Totenmesse, die weniger das Trauern zelebriert als den Trost und die Hoffnung. Brahms selbst ging es nicht so sehr um den religiösen Gehalt als vielmehr um das musikalische Kunstwerk an sich, das Herreweghe akribisch zelebriert.

Der belgische Dirigent (76) hat das «Deutsche Requiem» 1996 erstmals auf CD eingespielt. Mit seinen beiden Stammformationen, dem Collegium Vocale Gent und dem Orchestre des ChampsElysées. Mit beiden erforscht er die Möglichkeiten der historischen Aufführungspraxis. Aktuell tourt er mit dem Requiem, das er mit Schuberts Sinfonie in h-Moll, der «Unvollendeten», einleitet, durch Europa. Die Soloparts singen die Luzerner Sopranistin Regula Mühlemann und der österreichische Bariton Florian Boesch.

Ein deutsches Requiem
Mo, 5.2., 19.30
Tonhalle Zürich