Für Autorinnen und Autoren auf der Flucht bedeutet es oft ein kleines Stück Normalität, wenn sie im Exilland an ihren Texten arbeiten und sich in die Sprache vertiefen können. Diese Unterstützung bieten die deutsche Plattform «Weiter Schreiben Jetzt» und der Schweizer Ableger «Weiter Schreiben Schweiz». Beide bringen Exilautoren zum kreativen Austausch mit einheimischen Schriftstellern zusammen und veröffentlichen online Texte in Originalsprache sowie deutscher Übersetzung. Hörenswert sind auch die zugehörigen Podcasts. In den Gesprächen – oft auf Deutsch, zuweilen auf Englisch oder im Sprachen- mix – treffen sich jeweils zwei Tandem-Partner, um sich über künstlerische und gesellschaftliche Einflüsse auszutauschen. Über Salman Rushdies Roman «Die satanischen Verse» diskutieren etwa der Syrer Shukri Al Rayyan und die Zürcherin Ruth Schweikert.

Al Rayyan erinnert sich an die 90er in Damaskus, als ein Freund, der die arabische Übersetzung verbreitet hatte, monatelang ins Gefängnis musste. «Dieser Roman ist für mich ein Beispiel des Widerstands», sagt er. Ebenso tief geht das Gespräch zwischen der syrischen Dramatikerin Lubna Abou Kheir und der kroatisch-schweizerischen Autorin Ivna Zic, die beide (auch) auf Deutsch schreiben. «Mit dir habe ich Spra- che nochmals ganz neu entdeckt», sagt Zic zu ihrer Kollegin. Sie gehen der Frage nach, wie man mit einer neuen Sprache umgeht, sie für sich selbst passend macht. Und sie lesen Auszüge aus ihren poetischen Briefen vor, die auf Arabisch und Deutsch erklingen.

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