Kreative Wucht
Der Basler Pianist Michael Arbenz ist ein polyglotter Musiker. Klassisch ausgebildet, hat er mit Grössen wie dem französischen Dirigenten Pierre Boulez gearbeitet. Als Jazzer traf er etwa auf die US-Saxer Greg Osby oder Dave Liebman und spielt mit seinem trommelnden Bruder Florian im Trio Vein. Als Komponist war er für die Basel Sinfonietta oder die legendäre NDR Big Band tätig.

Auf seinem zweiten Soloalbum verbindet er Klassik und Jazz auf an sich wohlbekannte Weise: Er lässt sich inspirieren von Claude Debussys «Claire de lune» oder Johannes Brahms’ «Ungarischem Tanz Nr. 5», von Werken Dvoráks oder Hindemiths und transponiert diese zu groovenden Jazznummern. Die kreative Wucht und technische Raffinesse, mit der Arbenz seine Adaptionen entwickelt, zeigen die Klasse dieses Pianisten. Unverständlich, dass er seinen «Point of View» im Eigenlabel herausbringt.

Michael Arbenz
Classicism – A Point of View
(arbenz.biz 2024)