Einsam in der Familie
Plötzlich steht sie im Zentrum des Interesses. Estela, Hausangestellte bei einer wohlhabenden chilenischen Familie, wird einvernommen. Denn das Mädchen der Familie ist tot. Und Estela könnte etwas wissen. Bei der Polizei wird sie alleine in einem Raum gelassen, und so beginnt sie zu erzählen: von sich und von dem Mädchen. Die beiden waren sich näher, als alle annahmen.

Beide fühlten sich in der Familie einsam, eingeschüchtert von der strengen Mutter und dem noch strengeren Vater und Hausherrn. In ihrem zweiten Roman nimmt sich die mehrfach ausgezeichnete chilenische Autorin Alia Trabucco Zerán (40) eines Tabuthemas Lateinamerikas an: jenes der Hausangestellten der reichen Oberschicht, die oft ausgebeutet und schikaniert werden. Heike Warmuth liest den Text, der sich an der einfachen Ausdrucksweise der Romanheldin Estela orientiert, mit Dringlichkeit und Respekt.

Alia Trabucco Zerán
Mein Name ist Estela
Gelesen von Heike Warmuth
392 Minuten
(Argon 2024)